Die positiven Effekte von Intervallfasten gehen weit über den Gewichtverlust hinaus. Immer mehr Studien zeigen, wie vielfältig die Wirkung von Intervallfasten auf den menschlichen Körper ist.

Ein Review, der in der renommierten Fachzeitschrift The New England Journal of Medicine erschienen ist, hat zusammengefasst, wie sich Intervallfasten auf die Gesundheit, den Alterungsprozess und bei Krankheiten auswirkt.

Förderung der metabolischen Flexibilität

Zucker und Fett sind die beiden Hauptenergiequellen für die Zelle. Wenn Sie jeden Tag mehrere Mahlzeiten essen, ohne längere Essenspausen zwischen den Mahlzeiten, können Sie Fett jedoch nicht effizient als Energiequelle nutzen. Der Fettstoffwechsel kommt erst dann richtig ins Rollen, wenn Sie längere Zeit nichts essen. Dann bildet der Körper aus Fett auch sogenannte Ketonkörper, die eine sehr effiziente Energiequelle darstellen. Sie versorgen auch das Gehirn in Abwesenheit von ausreichend Glukose mit Energie. Das Gehirn nutzt Ketonkörper sehr gerne als Energiequelle, was der Grund ist, warum Sie sich beim Fasten mental so klar fühlen.

Ketonkörper werden jedoch nicht nur zur Energiegewinnung genutzt, sie erfüllen noch viele weitere Funktionen im Körper. So wirken sie auch positiv auf das Immunsystem und stimulieren Wachstumsfaktoren, die für das Gehirn wichtig sind.

Wissenschaftler vermuten, dass diese metabolischen Flexibilität für die positiven Effekte auf die Regulation des Blutzuckers, den Blutdruck, die Herzfrequenz und die Abnahme von Bauchfett verantwortlich ist, die beim Intervallfasten beobachtet werden.

Erhöhung der Stressresistenz

Fasten stellt ein gewissen Stressfaktor für den Körper dar. Bei Nahrungsknappheit muss der Körper auf Reserven zurückgreifen und muss außerdem Bausteine recyclen, um neue Moleküle herzustellen. Stress ist jedoch nicht immer negativ. Denn ein gewisses Level an Stress macht den Körper gegenüber Herausforderungen resistenter.

Stress in Form von Nahrungsmangel stimuliert antioxidativer Abwehrmechanismen, die Reparatur des Erbguts, Autophagie (ein lebenswichtiger Recyclingprozess) und reduziert Entzündungsreaktionen. All dies sorgt dafür, dass der Körper gegenüber potenziellen schädlichen Einflüssen resistenter wird.

Positive Wirkung auf den Alterungsprozess

Es ist sehr gut untersucht, dass eine Kalorienrestriktion lebensverlängernd wirkt. Dieses Phänomen lässt sich quer durch das Tierreich beobachten. Leider ist es bei einem Leben im Überfluss nicht leicht, tatsächlich weniger zu essen. Forschungsergebnisse der letzten Jahre zeigen jedoch, dass Intervallfasten die gleichen positiven Effekte wie eine klassische Kalorienrestriktion mit sich bringt. Da Intervallfasten sehr appetitregulierend wirkt, essen die meisten Personen beim Intervallfasten automatisch weniger, ohne bewusst darauf achten zu müssen.

Beim Menschen hilft Intervallfasten bei Fettleibigkeit, Insulinresistenz, schlechten Blutfettwerten, Bluthochdruck und Entzündungen. Dies sind alles Risikofaktoren für chronische Krankheiten, die mit dem Alter zunehmen. Wissenschaftler vermuten jedoch, dass diese positiven Effekte nicht allein auf eine reduzierte Kalorienzufuhr zurückzuführen sind.

Die Wirkung auf Körper und Geist

Intervallfasten hat sehr viele positive Auswirkungen auf den Körper. Bei Mäusen verbessert es die Ausdauer. Beim Menschen weiß man, dass Intervallfasten in Kombination mit Krafttraining ein Abbau von Fettmasse und gleichzeitigen Erhalt von Muskelmasse ermöglicht.

Außerdem verbessert Intervallfasten die kognitiven Fähigkeiten. Dies ist besonders gut in Tierstudien untersucht, wird aber auch in Studien beim Menschen bestätigt. Wissenschaftler vermuten, dass Intervallfasten möglicherweise die Gehirnalterung verlangsamen kann und sich bei degenerativen Erkrankungen positiv auswirkt. Dies muss jedoch noch näher untersucht werden.

Klinische Relevanz

Die positiven Effekte des Intervallfastens auf die Gesundheit finden auch bei der Behandlung von Krankheiten Anwendung. Hervorzuheben ist die Wirksamkeit bei Übergewicht. Gleichzeitig senkt Intervallfasten zahlreiche Risikofaktoren für Diabetes und Studien an Diabetespatienten zeigen, dass sich Intervallfasten positiv auf den Krankheitsverlauf auswirkt. Außerdem reduziert Intervallfasten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die eng mit Diabetes assoziiert sind. So gehen Marker für Entzündungen und oxidativen Stress zurück, die mit Arteriosklerose in Zusammenhang stehen.

Intervallfasten wird auch als Begleittherapie bei Krebs untersucht. Studien an Mäusen zeigen, dass Intervallfasten die Krebsrate senken und das Tumorwachstum verlangsamen kann. Inwiefern dies auch beim Menschen zutrifft, ist noch nicht gut untersucht. Erste Studien zeigen jedoch, dass Intervallfasten in der Regel bei Krebspatienten gut verträglich ist. Intervallfasten wird zurzeit in klinischen Studien bei Brust-, Eierstock-, Prostata-, Darmkrebs und Glioblastomen (Hirntumore) untersucht.

Intervallfasten hilft bei Mäusen Alzheimer und Parkinson vorzubeugen, dies ist jedoch beim Menschen noch nicht erforscht.

Erste klinische Studien weisen darauf hin, dass sich Intervallfasten bei Multipler Sklerose, rheumatischen Erkrankungen und Asthma positiv auswirkt.

Intervallfasten wirkt auf vielen Ebenen

Die Wirkung von Intervallfasten auf den menschlichen Körper ist sehr vielfältig und noch nicht im Detail verstanden. Erste Studien lassen vermuten, dass Intervallfasten auch in der klinischen Anwendung großes Potential hat. Dieses Potential besser zu verstehen, ist das Ziel mehrerer klinischer Studien, die momentan durchgeführt werden.


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