Intervallfasten – ungeahnte Vorteile

Es gibt beim Fasten zwei häufige Missverständnisse. Das Erste ist, dass es gesund sei, weil man dadurch Gewicht verliert. Gewichtsverlust ist jedoch nur ein Nebeneffekt, die wahren gesundheitlichen Vorteile gehen weit darüber hinaus. Das zweite Missverständnis ist, dass man beim Fasten hungern muss. Aus Angst an mangelnder Disziplin ist das eine Hürde, die die meisten Leute davon abhält, es überhaupt zu versuchen. Interessanterweise ist genau das Gegenteil der Fall. Durch das Fasten werden Hungergefühle eher verringert. Es Bedarf zwar ein gewisses Maß an Disziplin damit anzufangen, aber nach einer kurzen Gewöhnungsphase entpuppt sich regelmäßiges Fasten als eine sehr einfach zu befolgende Lebensweise.

Intervallfasten hat positive Effekte auch ohne Gewichtsverlust

Eine Studie[1], die in der renommierten Fachzeitschrift Cell erschienen ist, räumt mit genau diesen beiden Missverständnissen auf. Sie hat untersucht, wie sich eine bestimmte Form des Fastens, und zwar das Intervallfasten, auf Risikofaktoren für Diabetes auswirkt. Da die Studie auch herausfinden sollte, ob die Vorteile des Fastens über den Gewichtsverlust hinaus gehen, wurde die Kalorienaufnahme so angepasst, dass das Gewicht konstant blieb. Teilnehmer der Studie waren Männer mit Prädiabetes, die zufällig einer von zwei Gruppen zugeteilt wurden. Die erste Gruppe hat drei Mahlzeiten in einem Zeitfenster von maximal sechs Stunden zu sich genommen (Intervallfastengruppe), die letzte Mahlzeit war spätestens um 15 Uhr. Die zweite Gruppe hat das Gleiche gegessen, aber in einem Zeitfenster von 12 Stunden. Nach fünf Wochen war in der Intervallfastengruppe der Blutdruck signifikant niedriger, Blutwerte des Zuckerstoffwechsels hatten sich verbessert und Marker für oxidativen Stress waren verringert. Erhöhter oxidativer Stress fördert Alterungsprozesse und stellt ein Risikofaktor für viele Krankheiten dar.

Intervallfasten stoppt Hunger

Die Teilnehmer wurden befragt, wie leicht es ihnen gefallen ist, die Vorschriften zu befolgen. Das wahrscheinlich erstaunlichste Ergebnis: die Intervallfastengruppe hatte im Laufe des Abends weniger Hunger als die Kontrollgruppe, die abends die letzte Mahlzeit gegessen hat. Als größte Herausforderung wurde empfunden, in einem so kurzen Zeitraum so viel zu essen. Sie sehen also, dass die Angst vor Hungergefühlen unbegründet ist. Wichtig ist jedoch, sich in dem Essenszeitraum satt zu essen. Ansonsten kann es schwerfallen, danach für viele Stunden nichts zu essen. Durch das kurze Essenfenster essen die meisten Leute automatisch weniger, ohne bewusst darauf achten zu müssen. Wie die Befragung der Studienteilnehmer zeigt, hätten sie lieber weniger gegessen, wenn sie die Wahl gehabt hätten. Nach einer kurzen Erholungsphase kann der Körper Zucker wieder besser verstoffwechseln und langfristig senken Sie dadurch Ihr Risiko für Diabetes und viele weitere Krankheiten. Viele Leute können vom Fasten profitieren, egal ob Sie bereits gesundheitliche Probleme haben oder diese Lebensweise nutzen möchten, um Krankheiten vorzubeugen. Probieren Sie es aus! [1] Early Time-Restricted Feeding Improves Insulin Sensitivity, Blood Pressure, and Oxidative Stress Even without Weight Loss in Men with Prediabetes.

Neue Erkenntnisse über die Vorteile des Intervallfastens

Einige Studien haben gezeigt, dass Intervallfasten das Abnehmen erleichtert kann, Blutzuckerwerte verbessern und den Blutdruck senken kann. Es ist jedoch nicht gut verstanden, welche weiteren Auswirkungen diese Form des Fastens hat. Eine Studie hat nicht nur untersucht, wie sich Intervallfasten auf den Zuckerstoffwechsel auswirkt, sondern auch auf die Regulation des Tag-Wach-Rhythmus und die Autophagie. Autophagie ist ein lebenswichtiger Prozess, bei dem sich die Körperzellen regenerieren. Einige Studien haben gezeigt, dass Intervallfasten das Abnehmen erleichtert kann, Blutzuckerwerte verbessern und den Blutdruck senken kann. Es ist jedoch nicht gut verstanden, welche weiteren Auswirkungen diese Form des Fastens hat.

Intervallfasten induziert Marker für den Tag-Wachrhythmus, Langlebigkeit und Autophagie

18 übergewichtige Probanden mit einem BMI zwischen 25 und 35 haben für 4 Tage entweder 3 Mahlzeiten in einem Zeitraum von 8 -14 Uhr oder von 8 bis 20 Uhr gegessen. Nach einer Pause von 3.5 bis 5 Wochen haben die Teilnehmer in die jeweils andere Gruppe gewechselt. In der Intervallfastengruppe war der Blutzuckeranstieg nach dem Frühstück geringer als in der Kontrollgruppe. Nach den anderen beiden Mahlzeiten gab es keinen Unterschied zwischen den Gruppen. Der Blutzucker war in der Intervallfastengruppe nachts niedriger, wodurch der durchschnittliche Blutzuckerwert geringer war als in der Kontrollgruppe. Insgesamt schwankte der Blutzucker weniger. Die morgendlichen HDL und LDL-Cholesterinwerte waren in der Intervallfastengruppe leicht erhöht, jedoch nicht die Blutfettwerte (Triglyceride). Intervallfasten hatte einen Einfluss auf Marker, die den Tagesrhythmus kontrollieren, und auf Marker, die mit Langlebigkeit und Autophagie in Verbindung stehen: sie waren in der Intervallfastengruppe höher als in der Kontrollgruppe.

Die Auswirkungen von Intervallfasten könnten weitgreifender sein als bisher bekannt

Die Ergebnisse dieser Pilotstudie zeigen, dass Intervallfasten noch mehr Prozesse beeinflusst, als bisher bekannt war. Es scheint Einfluss auf den Tag-Wach-Rhythmus zu haben und könnte Langlebigkeit begünstigen, eine Vermutung, die nicht neu ist. Dass Fasten Autophagie induzieren kann, ist zwar bekannt. In welchem Zeitraum dieser Prozess im Menschen stattfindet, ist jedoch bisher nicht gut untersucht. [/fusion_text][/fusion_builder_column][/fusion_builder_row][/fusion_builder_container]