Kalorienrestriktion und Fasten wirken lebensverlängernd und schützen vor vielen chronischen Alterskrankheiten. Dies lässt sich quer durchs Tierreich beobachten und wird auch beim Menschen immer besser verstanden. Es fällt jedoch nicht jedem leicht, zu fasten. Gerade bei älteren Menschen ist Fasten oftmals nicht durchführbar.

Spermidin imitiert Kalorienrestriktion

Es gibt sogenannte Kalorienrestriktion-imitierende Substanzen, die diese Lücke füllen könnten. Zu diesem Zweck ist Spermidin aktueller Gegenstand der Forschung, an der der Altersforscher Frank Madeo von der Universität Graz beteiligt ist. Spermidin kann vom Körper selbst hergestellt werden, kommt jedoch auch in vielen pflanzlichen Nahrungsmitteln vor. Der Spermidin-Gehalt im Körper nimmt mit dem Alter ab. Bei erhöhter Stoffwechselaktivität geht hingegen die körpereigene Produktion hoch.

Auf zellulärer Ebene hat Spermidin tatsächlich einen sehr ähnlichen Effekt wie Fasten, denn es regt die Autophagie an. Autophagie ist ein überlebenswichtiger Regenerationsprozess und viele gesundheitliche Vorteile des Fastens sind auf Autophagie zurückzuführen. Außerdem hat Spermidin eine entzündungshemmende und anti-oxidative Wirkung.

Aus Tierstudien weiß man, dass Supplementation mit Spermidin lebensverlängernd wirkt. Außerdem verlangsamt es mit dem Alterungsprozess assoziierte Herz-Kreislauf-Krankheiten, wirkt gewichtsregulierend und schützt gegen Neurodegeneration.

Beobachtungen beim Menschen scheinen diese Ergebnisse zu bestätigen. Leute, die durch die Nahrung viel Spermidin zu sich nehmen, haben eine geringere Sterberate durch Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen, und leben außerdem länger. Daraus lässt sich jedoch nicht schließen, dass Spermidin tatsächlich für die gesundheitlichen Vorteile verantwortlich ist. Leute, die viele Spermidin-haltige Lebensmittel essen, legen vermutlich noch andere Verhaltensweisen an den Tag, die das Risiko für bestimmte Krankheiten beeinflussen könnten.

Studie wird Spermidin-Supplementierung beim Menschen untersuchen

Um besser zu verstehen, ob eine Supplementierung mit Spermidin den Alterungsprozess beim Menschen verlangsamen kann, ist eine Interventionsstudie geplant. Dazu werden voraussichtlich 100 Teilnehmer fortgeschrittenen Alters (60-90 Jahre) für die Studie rekrutiert werden und dann für 12 Monate täglich entweder Spermidin oder ein Placebo erhalten. Anschließend wird die Gedächtnisleistung der Probanden ermittelt werden.


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